Tipps zum herstellen und dekorieren von Schach.
Respekt, wer's selber macht! Was für einen Baumarkt gilt, das gilt auch für Hobbytüftler. Schach war und ist ein Spiel für den Kopf, für Gelehrte und die, die es sein wollen. Aber, ein Schachbrett, Figuren, Material, all das muss von irgendwoher kommen. Und hier ist der Fantasie und dem eigenen Können nichts an Grenzen gesetzt. Egal ob Stein, Holz oder Plastik aus dem 3D-Drucker, Schach gibt es mittlerweile in allen Formen und Farben. Ob Tradition oder Futurismus, alle Schattierungen können sich das Spiel der Könige zu eigen machen. Ein Schachbrettspiel ist komplex, und das müsst ihr beachten, wenn ihr euch an die Arbeit macht. Wir versuchen euch jedoch ein bisschen nachdenken und tüfteln abzunehmen und haben einige Tipps für euch parat, welche euch hoffentlich nutzen:
1. Die Bauart
Ein Schachbrett ist relativ simpel aufgebaut. Ein Holzbrett, Felder, die gleich groß und regelmäßig angeordnet sind, einheitliche Spielfiguren, Filzuntersatz, fertig. Glaubt man zumindest. Aber zuerst müsst ihr euch im Klaren darüber sein, wie euer Schachbrett gebaut werden soll. Eine komplizierte, aber schöne Variante ist die, auf eine Grundplatte zwei verschiedene Holzarten zu verleimen. Vorher müsst ihr allerdings gleich große Kästchen schneiden, sie auf einem Probebrett einsetzen und entweder oder vorher einen Rahmen bauen, sodass die Verleimungen oder Steckverbindungen von außen noch zusätzlichen Halt bekommen. Hinzu kommt, dass der Überlack, den ihr für die Haltbarkeit des Schachbrettmusters benutzt, nicht in die kleinen Ritzen verlaufen darf, da ihr sonst Probleme mit Leim und mit den Restfugen bekommt. Wenn diese Fugen nämlich anfangen zu quellen oder aufzudrücken, ist euer Werk nicht einmal mehr halb so schön, wie ihr es eigentlich haben wolltet.
Kostengünstiger und einfacher zu verarbeiten ist hier ein Brett, was das Schachbrettmuster durch mehrere Furnierstreifen erhält. Hier benutzt ihr wieder ein Basisbrett, aber die Rahmung darf ruhig flach sein, es sei denn natürlich, ihr wollt eine richtige Kante aus ästhetischen Gründen. Die Furnierstreifen werden dann zugeschnitten und auf Probe gelegt. Wichtig ist bei dem ganzen Prozess auch, dass ihr überprüft, ob der Leim mit den Furnierstreifen und dem Basisbrett zusammen funktioniert oder ob der Furnierstreifen Wellen schlägt, nachdem der Leim getrocknet ist. Wenn alle Punkte zu eurer Zufriedenheit passen, versiegelt ihr die Oberflächen durch Öle, Lacke, Lasuren oder Harze, was auch immer euch beliebt und wie natürlich das Spiel am Ende sein soll. Mit feinkörnigem Schleifpapier oder einem angeschärften Spatel könnt ihr die Ränder von Materialrückständen befreien. Am Ende denkt nur daran: Schach wird es erst durch die Kästchen. Die Farbe muss hier ja nicht unbedingt im traditionellen Schwarz und Weiß gehalten werden, sondern von deinen persönlichen Vorlieben inspiriert. So entsteht vielleicht ein pinkes und lilanes Schachbrett, was durch seine Niedlichkeit besticht. Der Kunst sind keine Grenzen gesetzt. Die Kästchen sollten nur gleich groß sein und gleichzeitig regelmäßig sein, ansonsten mindert das den Spielspaß, da das Brettspiel durch die unterschiedlichen Größen unübersichtlich wird.
Wollt ihr besonders kreativ sein, so probiert doch mal Negativschach. Negativschach ist zwar kein festgelegter Begriff, aber wir erklären ihn euch: Die Kästchen müssen, wenn das Schachbrett eine persönliche Note haben soll, ja nicht unbedingt eben sein. So könntet ihr die Flächen der einen Mannschaft leicht einsenken, die der anderen wären so ein wenig erhöht. Das bedeutet zwar mehr Arbeit bei der Bastelei, da ihr die Kästchen heraussägen und einsenken oder zusätzliche Plättchen aufsetzen müsst, aber was in der Mode gilt, das funktioniert auch beim Schach: All for the looks! All for the aesthetics!
Betrachten wir jetzt die Figuren, so ist auch hier jede Variante der Gestaltung offen. Wir haben euch schon in dem Artikel zur Geschichte des Schachs erklärt, dass Schach und seine Vorgänger in der Vergangenheit immer wieder andere Formen angenommen hat, begonnen bei den Namen der einzelnen Figuren, fortgeführt bei ihrem Bewegungsmuster und ihrer Gestaltung. Wenn ihr Fan einer Buchserie seid oder euch gern in Filmwelten verlieren wollt, dann orientiert euch doch daran. In Harry Potter gibt es beispielsweise ein lebendiges Schachspiel mit Rittern und Hexern. Wäre das nicht etwas für euch? Das bietet nämlich gleichzeitig Freiheiten dahingehend, dass die Figuren zusätzliche Skills und Handhabungen angedichtet bekommen können. Oder ihr versucht euch an Themenschach, baut eine Spielwelt aus Blumen und Gräsern, wie auch immer ihr mögt. An erster Stelle steht nur, dass ihr den Überblick behaltet, welche Fähigkeiten welche Figur besitzt. Legt euch also bevor ihr mit eurem Projekt anfangt am Besten eine Legende mit Skizzen an. So behaltet ihr einen klaren Kopf und könnt euch ganz auf den kreativen Schaffensprozess konzentrieren. lang.
Doch wie baut man Schachfiguren? Das Ganze kann kompliziert werden, wenn man einen perfekten Anspruch hat, aber es geht doch um den Spaß dabei, oder nicht? Ein Liebhaberstück hat schließlich immer Ecken und Kanten, die es zu bewundern gilt.
Ihr könnt entweder komplett händisch arbeiten und mit eurem Messer Formen in Holzklötze schnitzen, oder ihr nutzt Technik. Hier öffnen sich wieder völlig neue Welten. Die erschwinglichste Variante ist vermutlich die, mit einem Dremel die verschiedenen Formen auszufräsen und aufzupolieren.